Die Frühlingskatzen kommen: Was sie in ihrem neuen Zuhause lernen sollten
Katzen spielen gerne und sind sehr klug: Das kann man sich zunutze machen.
Bei Züchtern kommen Kätzchen drei bis vier Mal pro Jahr zur Welt, auf Bauernhöfen verstärkt jetzt, im Frühjahr. Früher wurden die Tiere oft bereits nach acht Wochen vergeben. Davon rät Katzencoach Petra Ott jedoch ab: „Man sollte die Tiere bis zur zwölften Woche bei der Mutter lassen. Sie ist ein wichtiges Vorbild. Auch ausgiebiges Spielen mit den Geschwistern ist sinnvoll. Wenn sie da zu wenig Erfahrungen sammeln, sind sie später anderen Katzen gegenüber oft aggressiv.“
All-you-can-eat-Buffet
Fressen dürfen die Kleinen übrigens so viel, wie sie wollen. „Ich empfehle im ersten Jahr ein All-you-can-eat-Buffet. Später sind dann drei Mahlzeiten sinnvoll, plus zwei Zwischenmahlzeiten. In der Natur würden Katzen acht bis zwölf Mäuse über den Tag verteilt fressen“, erklärt Ott. Wichtig sei Futter ohne Zucker oder andere Kohlenhydrate, die dann im Körper in Zucker umgewandelt werden; denn das mache Katzen hyperaktiv. Frisches Wasser sollte für die Haustiere auch immer verfügbar sein – an einem anderen Platz als das Futter. Vieles, wie den Toilettengang, lernen die Kätzchen von ihrer Mutter. Manches kann man den klugen Tieren in ihrem neuen Heim aber noch beibringen:
Revier markieren: Damit die Katzen das nicht mit Urin machen, sollte man ihnen nicht nur einen Kratzbaum, sondern in jedem Raum eine Möglichkeit zum Kratzen (etwa ein mit Jute bespanntes Brett) zur Verfügung stellen. Der Besitzer kann das Kratzen übrigens vormachen. Was Kätzchen nicht mögen, ist, wenn man versucht, ihre Pfote auf das Kratzbrett zu führen.
Medical Training: Berührungen an Ohren, Pfoten und Bauch sollte man bei den Kleinen spielerisch üben und mit Leckerlis belohnen. Dann sind sie später beim Tierarzt damit auch einverstanden.
Schlafhygiene: Manche Katzen sind Langschläfer, andere ausgeprägte Frühaufsteher. Letztere wollen dann oft schon um drei oder vier Uhr in der Früh Futter und Aufmerksamkeit. Wenn das Tier etwa mit den Tatzen ins Gesicht des Besitzers fasst, sollte man es nicht mit Aufmerksamkeit belohnen. Sinnvoll ist es, die letzte Mahlzeit so spät wie möglich zu geben. Auch Katzen, die am Vortag viel erlebt haben, schlafen oft länger. Geeignet sind Lauftraining mit Laserpointer oder einer Angel genauso wie Intelligenzspiele, bei denen sie ihre Beute erobern müssen.
Katzenklappe: Weil nicht nur die Schnurrhaare, sondern auch die Haare am Oberkopf der Katze mit Nervenenden verbunden sind, kann es ihnen unangenehm sein, durch die Klappe zu schlüpfen. Man kann sie aber schrittweise daran gewöhnen. Zuerst die Klappe ganz öffnen und die Katze mit Leckerlis anlocken. Dann beim Öffnen helfen und wieder belohnen. Später kann die Katze die Klappe dann meist selbst öffnen.
Klicker-Training: Mit einem Klicker Geräusche zu machen und wenn die Katze darauf reagiert, diese mit einem Leckerli zu belohnen, macht beiden Partnern Spaß. Später kann man den Vierbeinern dann auch beibringen, die Pfote zu geben oder die Sitzposition einzunehmen. Diese Übungen sollten aber nicht ausarten. 60 Sekunden sind ausreichend, in dieser Zeit werden drei Leckerlis gegeben.
Hilfe holen: Wenn die Katze unsauber ist, in der Nacht Lärm macht oder mit Urin markiert, sollte man sich unbedingt von einem Experten Hilfe holen. Ott hat dafür auch die „aCATemy Katzen-App“ entwickelt, die in der Basisversion kostenlos ist: https://petraott.com/acatemy-app