Eine verzweifelte liebe Katzenmama hat uns einen Brief geschrieben (wir dürfen ihn veröffentlichen, weil es auch der Katzenhalterin wichtig ist, hier aufzuklären):

 

„Unsere beiden, sehr entzückenden Katzen Minni und Morli sind Geschwister. Sie sind 1 Jahr und vier Monate alt. Beide sind zutraulich, sie mit Körperkontakt, er meistens auf einen halben Meter distanziert, beide sind lebendig, verspielt, Minni ist die Mutigere, Entschlossenere, Morli ist der Vorsichtigere, in gewissen Situationen ist er auch ängstlich. Minni wurde vor zwei Wochen das zweite Mal am Magen und Darm operiert (bei der ersten Operation war sie ein halbes Jahr alt), weil sie wieder Stoff gefressen hatte. Beide fressen gerne Stoff, sie knabbern, lutschen mit Vorliebe an Geschirrtüchern, T-Shirts, Socken, Decken … und fressen diese auch. Mein Mann und ich sind schon so vorsichtig mit all diesen Dingen, doch trotzdem gelingt es ihnen immer wieder mal etwas zu erwischen. Aus diesem Grund können wir sie nicht in der ganzen Wohnung aufhalten lassen, so haben sie ihr Zimmer und den abgesicherten Balkon zur Verfügung. Zuletzt haben sie nach drei Tagen die Auflagen des neuen Kratzbaumes angefressen. Wir haben ihnen auch schon Bachblüten verabreicht, doch leider ohne Erfolg. Beide verstehen sich sehr gut, sie lieben sich. Morli hatte zuletzt in Verbindung mit der OP von Minni drei Tage lang nichts gefressen, obwohl wir uns mit ihm beschäftigten und ihn trösteten. Jetzt ist er wieder glücklich. 
 Ich habe schon viel über dieses Verhalten gelesen, welches angeboren oder aber auch psychisch bedingt sein kann. Es wird dabei immer vom sog. Pica-Syndrom gesprochen, das angeblich nicht behandelt werden kann. Mein Mann und ich sind schon verzweifelt, dass unsere Beiden dieses Verhalten haben. 
 In der Hoffnung, dass Sie uns einen Rat geben bzw. weiterhelfen können, verbleibe ich mit lieben Grüßen „

 

 

Das Pica-Syndrom ist sehr gefährlich. Immer wieder sterben Katzen daran. Oft kommt jede Hilfe zu spät, weil sich die gefressenen Fäden um den Darm wikeln. Ich habe mit der Katzenmama jetzt 4 Wochen kontakt. Für jede einzelen Katze gibt es jetzt einen Maßnahmeplan. Hier spielt die Fütterung eine wesentliche Rolle. Wir haben Rituale eingeführt und die Katzeneltern haben sich sofort daran getan und alles umgesetzt. Heute wurde mir beim Telefontermin berichtet, dass seit der Umstellung nichts mehr angeknabbert wurde. Gott sei Dank! Pica ist leider so eine psychische Krankheit, da ist es immer kurz nach 12. Allerdings liegt noch ein Weg vor uns. Es werden hier in 4 Wochen Takten neue Maßnahmen gesetzt. Ein kleiner Rückfall könnte immer wieder kommen, daher sind wir in diesm Fall immer abrufbereit. Wir schaffen das….